Wissen

Networking-Studie: Zwei Drittel der Deutschen netzwerken nicht

3 Min.

18.07.2019

70% der Netzwerkenden schätzen Networking allerdings als wichtig für ihre Karriere ein
In einer neuen repräsentativen Studie des Büromittellieferanten Viking in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut OnePoll wurden 1000 deutsche Arbeitnehmer*innen dazu befragt, ob sie Business Networking betreiben, was sie tun, wie aktiv sie sind und welche Chancen sich daraus für ihre Karriere ergeben haben.
Aus der Umfrage ging hervor, dass 65% der Deutschen nicht aktiv netzwerken. Allerdings geben 70% der Netzwerkenden an, dass sie Networking als ziemlich oder sehr wichtig für ihre Karriere einschätzen. Dabei sind die Hauptziele, Leute aus der gleichen Branche kennenzulernen (50%) und Gleichgesinnte zu treffen, die sich beruflich in einer ähnlichen Situation befinden (42%).

Die drei beliebtesten Arten zu netzwerken sind:

  • Arbeitskonferenzen (33%)
  • Mit Kontakten auf LinkedIn oder Xing sprechen (32%)
  • Soziale Events mit Kollegen (29%)
Allerdings entstehen die meisten Karriere-Chancen bei Rekrutierungsmessen und Karrieretagen von Firmen. Dort haben fast 40% schon einmal ein Bewerbungsgespräch, einen Job oder eine Beförderung angeboten bekommen.
Unter Frauen und Männern gibt es auch beim Netzwerken Unterschiede. Die schockierendste Nachricht ist, dass fast drei Viertel der Frauen nicht aktiv netzwerken; das sind 15% mehr als bei den Männern. Die Männer und Frauen, die netzwerken, finden Networking aber gleich wichtig und haben auch ähnliche Gründe und Vorgehensweisen.

Die größten Unterschiede zwischen Frauen und Männern sind:

  • Jeder vierte Mann netzwerkt, um Personen kennenzulernen, die Personalentscheidungen treffen (Frauen: 15%)
  • 41% der Männer netzwerken, um potenzielle Kunden zu treffen (Frauen: 32%)
  • 37% der Frauen haben schon einmal an einem sozialen Event mit Kollegen teilgenommen (Männer: 25%)
  • Jeder fünfte Mann war schon auf einer Rekrutierungsmesse (Frauen: 11%) und bekommt dort in 42% der Fälle auch die meisten Chancen (Frauen: 30%)
Außerdem trifft sich mehr als die Hälfte der Männermindestens einmal im Jahr mit beruflichen Kontakten und 44% der Frauen trifft sich mindestens einmal im Jahr mit ehemaligen Kollegen.
Die 18- bis 34-Jährigen sind beim Networking die erfolgreichste Altersgruppe. Mit fast 60% aktiver Netzwerker schneiden Millennials (18- bis 34-Jährige) weit über dem Durchschnitt ab. 9 von 10 schätzen Networking als wichtig für ihre Karriere ein. Außerdem ergab sich Folgendes:
  • Fast zwei Drittel haben bei einer Rekrutierungsmesse schon ein Bewerbungsgespräch, einen Job oder eine Beförderung angeboten bekommen.
  • Die Hälfte bekam Angebote über berufliche Kontakte, 44% über Eltern
  • Jeder Sechste trifft einmal pro Woche ehemalige Kollegen, um über die Arbeit zu sprechen
  • 36% nimmt mindestens einmal im Monat an einem Webinar teil
Obwohl 88% der Nachwuchskräfte und Freelancer Networking als wichtig einschätzen, besuchen nur etwa ein Viertel mindestens einmal im Jahr ein Networking-Event oder ein Webinar. Geschäftsführer sind dagegen in allen Networking-Bereich der Umfrage aktiver.

Was die Deutschen vom Netzwerken abhält, was sie davon halten, wenn jemand einen Job über Beziehungen bekommt und ob offline oder online beliebter ist, wird in folgendem Beitrag weiter besprochen:

Bild: ivelin/depositphotos.com

Nach oben