Zeitenwende für Kryptowährungen

Zeitenwende für Kryptowährungen Bild: Marcel Bies

Kryptowährungen werden erwachsen: Nach einer historischen Goldgräber-Ära ordnen sich Kryptowährungen allmählich in die Finanzwelt ein. Und auch die Blockchain wird als Technologie der Zukunft gesehen. Deswegen, und weil es ein globales Thema ist, ist eine gesetzliche Regulatorik notwendig; Aber nicht derart, dass die Natur der dezentralen Eigenschaften dieser Technologie ad absurdum geführt wird. Über den Stand der Dinge spricht Blockchain-Unternehmer Marcel Bies in unserem Interview.

Herr Bies, Sie setzen auf Kryptos, Blockchain und Metaverse. Nicht wenige Menschen sind skeptisch und betrachten diese Themen als noch nicht genügend ausgereift. Wie überzeugen Sie sie?

Vielen Dank für die Frage. Um ein klares Bild zu schaffen, ist es wichtig, die Fakten dieser Technologien hervorzuheben. Erstens möchte ich betonen, dass wir es hier mit äußerst innovativen Technologien zu tun haben. Die Blockchain-Technologie beispielsweise ermöglicht sichere und transparente Transaktionen, während das Metaverse eine neue Dimension in Bezug auf virtuelle Welten und soziale Interaktionen eröffnet. Diese Innovationen haben das Potenzial, nicht nur bestehende Industrien zu revolutionieren, sondern auch völlig neue Anwendungen zu schaffen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Dezentralisierung, die sowohl Kryptowährungen als auch die Blockchain kennzeichnet. Diese Dezentralisierung führt zwangsläufig zu finanzieller Unabhängigkeit, weil Menschen weltweit Zugang zu Finanzdienstleistungen erhalten, unabhängig von ihrem Standort.

Das Zukunftspotenzial dieser Technologien ist enorm. Kryptowährungen spielen bereits eine bedeutende Rolle im traditionellen Finanzsystem und werden dieses auf lange Sicht transformieren. Das Metaverse wiederum könnte die Art und Weise revolutionieren, wie wir online interagieren, arbeiten und handeln.

Es ist auch wichtig anzumerken, dass wir bereits eine steigende Akzeptanz von Kryptowährungen durch Unternehmen, Institutionen und Regierungen erleben. Dies ist ein klares Zeichen, dass diese Technologien gerade einen festen Platz in der globalen Wirtschaft einnehmen.

Zusätzlich zu diesen Aspekten sollten wir die Renditechancen nicht außer Acht lassen. Historisch gesehen haben einige Anleger beträchtliche Gewinne erzielt. Dies könnte für viele Menschen ein Anreiz sein, sich mehr mit diesen Anlageklassen auseinanderzusetzen. Gerade mit der richtigen finanziellen Bildung performt der Kryptomarkt jede Alternative Anlage aus. Aber: Eine fundierte Entscheidung erfordert ein solides Verständnis der zugrunde liegenden Technologien und ihrer Potenziale.

Der Finanzmarkt ist stets im Fluss, es ist wichtig, immer auf dem Laufenden zu bleiben. Der Krypto-Markt erfordert besonderes Augenmerk. Wie schafft man es, immer informiert zu sein?

Eine fortlaufende Informationsquelle ist unerlässlich. Tägliche Nachrichtenportale, spezialisierte Krypto-Nachrichtendienste und Social-Media-Plattformen bieten aktuelle Entwicklungen. Der Austausch mit Experten und die Teilnahme an Branchenveranstaltungen vertiefen das Verständnis. Zudem ist die regelmäßige Überprüfung von Projekt-Updates und technischen Entwicklungen in der Blockchain-Community von großer Bedeutung. Eine diversifizierte Informationsquelle, kombiniert mit einem kritischen Blick, ermöglicht eine umfassende und aktuelle Marktkenntnis. Dazu ist es unerlässlich, sich an Menschen zu halten, die bereits selbst nachweislich große Erfolge im Kryptomarkt erzielt haben, genau hierfür steht meine Community.

Welche steuerlichen Aspekte sind bei den Gewinnen und Verlusten durch Kryptowährungen zu beachten? Könnten Sie einige wichtige Punkte dazu erläutern?

Absolut, die steuerliche Behandlung von Kryptogewinnen ist entscheidend. In vielen Ländern werden Gewinne aus Kryptowährungen ähnlich wie Kapitalgewinne behandelt und unterliegen daher der Kapitalertragssteuer. Wichtig ist, alle Transaktionen sorgfältig zu dokumentieren, einschließlich Kauf- und Verkaufszeiten sowie den zugrunde liegenden Beträgen. Langfristige und kurzfristige Haltefristen können unterschiedliche Steuersätze haben, daher ist es ratsam, diese zu berücksichtigen.

Es ist auch wichtig, eventuelle Verluste geltend zu machen, um die Steuerlast zu minimieren. Letztendlich empfehle ich, sich mit einem Steuerberater vertraut zu machen, um die spezifischen Regelungen im eigenen Land zu verstehen und steuerliche Risiken zu minimieren.

Deutschland ist nicht als Krypto-Hochburg bekannt, anders als zum Beispiel Dubai. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Es ist korrekt, dass Deutschland im Vergleich zu einigen weiterentwickelten globalen Standorten nicht den Ruf einer Krypto-Hochburg genießt. Dies ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter die regulatorische Unsicherheit in Bezug auf Kryptowährungen.

Ein weiterer Grund könnte die traditionelle Vorsicht gegenüber neuen Technologien sein, die in Deutschland historisch verankert ist. Allerdings gewinnt das Interesse an Kryptowährungen und Blockchain in Deutschland stetig an Fahrt, und es ist nun mal ein Fakt, dass Kryptowährungen bereits ein wichtiger Bestandteil unseres Finanzsystems sind und weiterhin sein werden. In wenigen Jahren wird kein EU-Bürger, der seine finanzielle Unabhängigkeit schätzt, an diesem Thema vorbeikommen. Genau deswegen ist es enorm wichtig, sich bereits jetzt mit diesem Thema auseinander zu setzen, bevor die breite Bevölkerung Kryptos besitzt. Es wird zwangsläufig auf eine zunehmende Klarheit und Akzeptanz, vor allem aber einer verstärkten Entwicklung des Krypto-Sektors im Land hinauslaufen.

Die EU-Kommission will im Kampf gegen Geldwäsche als Teil der Maßnahmen den Transfer von Kryptowährungen noch transparenter machen. Wie schätzen Sie das ein?

Nun, es ist wichtig, die Absicht der EU-Kommission im Kontext zu betrachten. Obwohl der Kampf gegen Geldwäsche zweifellos von Bedeutung ist, könnten übermäßige Transparenzanforderungen den Kern der dezentralen Natur von Kryptowährungen untergraben. Dies könnte die Privatsphäre der Nutzer beeinträchtigen und eine zusätzliche bürokratische Belastung für die Kryptoindustrie bedeuten. Genau das möchte die EU auch.

Obwohl die EU einen großen Teil ihres eigenen Geldes in Kryptowährungen hält, will sie den Kryptomarkt für den »gewöhnlichen Verbraucher« mit mehr Hürden gestalten, um dann eventuelle eigennützige Gesetze durch zu drücken, um sich selbst zu bereichern. Es wäre wünschenswert, dass sinnvolle Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit Branchenexperten und Stakeholdern entwickelt werden, um einen ausgewogenen Ansatz zu gewährleisten, der sowohl den Kampf gegen Geldwäsche als auch die legitimen Interessen der Krypto-Nutzer berücksichtigt. Es ist wichtig, dass regulatorische Schritte nicht die Innovationskraft und die positiven Potenziale dieser Technologien hemmen.

MK

Unser Gesprächspartner: Marcel Bies ist Unternehmer, Krypto-Experte und Gründer der Plattform Usecabe.

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