Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins um 0,25 auf 3,75 Prozent angehoben. EZB-Präsidentin Christine Lagarde zufolge gab es im Rat große Übereinstimmung für die Zinsentscheidung. »Die Gesamtinflation ist in den letzten Monaten zurückgegangen, der zugrunde liegende Preisdruck ist jedoch nach wie vor hoch«, heißt es in einer Pressmitteilung der Notenbank.
Die zukünftigen Beschlüsse des EZB-Rats würden dafür sorgen, dass die Leitzinsen auf ein ausreichend restriktives Niveau gebracht werden, um eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zum mittelfristigen 2 Prozent-Ziel zu erreichen. Dieses Niveau werde so lange aufrechterhalten wie erforderlich. Bei der Festlegung der angemessenen Höhe und Dauer des restriktiven Niveaus werde der EZB-Rat auch künftig einen datengestützten Ansatz verfolgen, heißt es weiter. Die Leitzinsbeschlüsse des EZB-Rats würden weiterhin vor allem auf seiner Einschätzung der Inflationsaussichten vor dem Hintergrund aktueller Wirtschafts- und Finanzdaten, der Entwicklung der zugrunde liegenden Inflation sowie der Stärke der geldpolitischen Transmission basieren.
Die EZB-Leitzinsen blieben das wichtigste Instrument des EZB-Rats bei der Festlegung des geldpolitischen Kurses. Parallel dazu werde der EZB-Rat die Bestände aus dem Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Programme, APP) weiter in einem maßvollen und vorhersehbaren Tempo verringern. Im Einklang mit diesen Grundsätzen gehe der EZB-Rat davon aus, dass die Tilgungsbeträge aus dem APP ab Juli 2023 nicht wieder angelegt werden.