KOMMENTAR – Ich gehöre nicht zu denen, die die Beteiligung von Parteien an Zeitungen und Radiosendern kritisieren oder dies gar verbieten wollen. In einer Marktwirtschaft muss dies möglich sein.
Denn es mangelt nicht an Wettbewerb, ganz im Gegenteil. Die Zeitungs- und Zeitschriftenlandschaft in Deutschland ist so bunt und vielfältig wie nirgendwo. Ob dies so bleibt, sei dahingestellt und hat viel mehr mit der Entwicklung der neuen Medien und der dominierenden Rolle der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten in Deutschland zu tun, als mit der „segensreichen“ Politik der Fusionskontrolle des Bundeskartellamtes. Letztere ist von vorgestern und verhindert das Zeitungssterben nicht, sondern unterbindet tragfähige Zeitungsstrukturen, insbesondere im ländlichen Raum.
Der Einfluss der SPD-Zeitungen ist regional sehr unterschiedlich. In meiner Heimatregion Ostwestfalen-Lippe ist beispielsweise die „Neue Westfälische“ Marktführer. Allseits ist bekannt, dass die NW eine SPD-Zeitung ist. Ich selbst kann über die einseitige Berichterstattung ein Lied singen. Doch auch die „taz“ oder das „Neue Deutschland“ schreiben nicht immer positiv über mich, obwohl sie nicht der SPD gehören. Das muss ich notgedrungen in einem gewissen Rahmen hinnehmen.