Stark-Watzinger kündigte dafür ein neues Förderprogramm in Höhe von 370 Millionen Euro an. Dieses soll nach Erläuterungen ihres Ministeriums bereits laufende Aktivitäten am Institut für Plasmaphysik (IPP), am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und am Forschungszentrum Jülich (FZJ) bis 2028 verstärken. Es gehe darum, ein Fusionsökosystem mit der Industrie zu schaffen, damit ein Fusionskraftwerk in Deutschland schnellstmöglich Wirklichkeit werde.
In einem Positionspapier zum Thema hatte das Ministerium im Juni auf einen steigenden Energiebedarf verwiesen, parallel zur eingeleiteten Energiewende weg von der Stromerzeugung durch die Verbrennung fossiler Energieträger. Man brauche sichere, grundlastfähige, bezahlbare und CO₂-neutrale Energiequellen, heißt es darin. Bei der Kernfusion werden Atomkerne, anders als in Reaktoren, von herkömmlichen Atomkraftwerken verschmolzen statt gespalten. Theoretisch ließen sich damit klimaneutral große Energiemengen erzeugen. Ende vergangenen Jahres hatten Forscher des Lawrence Livermore National Laboratory in den USA einen Durchbruch gemeldet. Erstmals sei bei einem Fusions-Experiment mehr Energie erzeugt als verbraucht worden. Offen ist aber weiterhin, ob und wann die Technik zur Energiegewinnung im großen Maßstab einsetzbar ist.
dpa