Bundesvorstandsmitglied Monica Wüllner ist eine der Unterzeichnerinnen
Innerhalb der CDU hat sich eine Gruppe unter dem Namen »Compass Mitte« formiert, die eine strategische Neuausrichtung der Partei hin zur politisch-gesellschaftlichen Mitte verlangt. In ihrer Gründungserklärung heißt es: »Es bedarf einer Kurskorrektur, damit die CDU mit 40 Prozent wieder die Ergebnisse einer Volkspartei erreicht.«
Die Plattform bemängelt, dass soziale und liberale Inhalte bislang zu wenig Gewicht in der Union besitzen und fordert eine klarere Abgrenzung von Alternative für Deutschland (AfD) auf allen Ebenen: »Die CDU darf keine Politik auf dem Rücken von Minderheiten betreiben.«
Rund 30 Erstunterzeichner, darunter Kommunalpolitiker und Vertreter des Arbeitnehmerflügels, machen deutlich, dass es sich nicht um eine Konkurrenz-Struktur handelt, sondern um eine Plattform innerhalb der Partei zur Debattenanregung.
Die Debatte erfolgt vor dem Hintergrund schwacher Umfrage- und Wahlergebnisse der Union: Die Partei erreichte bei der Bundestagswahl 2024 lediglich 28,6 Prozent.
Ob der Aufruf nachhaltige Wirkung entfaltet oder intern in Parteiressorts und Führungsetagen abgefedert wird, bleibt abzuwarten. Rund um Friedrich Merz sieht man in dieser Initiative eher eine Scheindebatte. Thorsten Alsleben bezeichnet sie sogar als »Auferstehungsversuch von abgehalfterten CDU-Mitgliedern.«
SK