Die Kritik Pjöngjangs erfolgte vor der Veröffentlichung der neuen US-Politik gegenüber Nordkorea. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, hatte zuletzt bestätigt, dass die Überprüfung der Politik jetzt abgeschlossen sei. Das Ziel bleibe die komplette Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel. Darunter verstehen die USA die Abrüstung des nordkoreanischen Atomwaffenarsenals.
Der Leiter der Abteilung für US-Angelegenheiten im nordkoreanischen Außenministerium, Kwon Jong Gun, bezeichnete Bidens Äußerungen als nicht tolerierbar. Biden habe im Licht der heutigen Sichtweise einen groben Fehler begangen, wurde Kwon von den Staatsmedien zitiert. Nordkorea werde gezwungen sein, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, und mit der Zeit würden sich die USA in einer sehr ernsten Situation wiederfinden.
Bidens Nationaler Sicherheitsberater, Jake Sullivan, reagierte auf die Drohung Pjöngjangs mit moderaten Tönen. Die Politik der USA gegenüber Nordkorea ziele nicht auf Feindseligkeit ab, sondern auf Lösungen, sagte Sullivan dem Fernsehsender ABC. Die US-Regierung sei bereit, auf diplomatischem Weg auf das Ziel einer Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel hinzuarbeiten und gleichzeitig praktische Maßnahmen vorzunehmen, die helfen könnten, auf dem Weg zu diesem Ziel Fortschritte zu machen.