Schon länger hatten Betriebsräte den provozierenden Kommunikationsstil des Managers kritisiert. Die Aufsichtsräte bemängelten unter anderem seine vorzeitig geforderte Vertragsverlängerung im Sommer dieses Jahres. Zudem entstand Unmut über Diess’ öffentliche Diskreditierung von Gremiums-Mitgliedern – sie seien indiskret und legten ein kriminelles Verhalten an den Tag. Vor Entlassung schützt ihn derzeit lediglich eine persönliche Entschuldigung. In jüngster Zeit hatte Diess für neuerliche Auseinandersetzungen gesorgt, indem er einen Abbau von 30.000 Arbeitsplätzen in Deutschland in Aussicht stellte, sofern der Ausbau des Konzerns am VW-Stammsitz Wolfsburg nicht an Geschwindigkeit zunähme. Dass Diess ein Treffen mit Investoren aus den USA einer anstehenden Betriebsversammlung am heutigen Donnerstag zunächst vorziehen wollte, führte schließlich zur Eskalation.