Görtz, Salamander, Peek & Cloppenburg, Reno oder Gerry Weber – etablierte Hersteller und Händler der Modebranche habe in den vergangenen Monaten Insolvenz angemeldet. Jetzt hat auch die Ahlers AG einen Insolvenzantrag gestellt. Zu dem börsennotierten Unternehmen mit Sitz in Herford gehören Marken wie Baldessarini, Otto Kern und Pierre Cardin. Laut einem Bericht der Onlineplattform der »Wirtschaftswoche« hat sich der der Kurs seit 2018 »geviertelt«. Von der Insolvenz betroffen sind die Ahlers AG und die Tochtergesellschaft Ahlers P.C. GmbH. Für 400 der 1700 Mitarbeiter ist Insolvenzgeld beantragt worden.
Die Gründe für die Insolvenzen etablierte Betriebe mögen unterschiedlich sein, doch die Pandemie hat den Fokus der Kunden auf den Onlinehandel gelenkt, die Inflation führt zusätzlich zu Sparmaßnahmen, die bei Konsumgütern wie Mode beginnen. Der Handelsverbandes Deutschland (HDE) rechnet damit, dass in diesem Jahr rund 9000 Geschäfte aufgeben, darunter auch zahlreiche Bekleidungsgeschäfte. Die Zahl der Geschäfte ist laut dem Verband von 373.000 im Har 2015 auf aktuell 311.000 gesunken. Der Verband macht sich deshalb auf seiner Internetseite für eine Gründungsoffensive stark, um die Innenstädte zu schützen.
Der internationale Modekonzert »Primark« schließt laut »Wirtschaftswoche« auch Filialen, allerdings sei das Ziel, das Filialangebot strategisch anzupassen und Verkaufsflächen zu verkleinern. Das Unternehmen sei in einigen Regionen »überrepräsentiert«, in anderen gar nicht vertreten, wird Primark-Managerin Christiane Wiggers-Voellm in dem Bericht zitiert wird. Außerdem seien einige Geschäfte zu groß und nicht mehr rentabel. Gegen den Trend will der Konzern aber weiterhin kein Onlinegeschäft starten.
MK