Wirtschaft

China umgeht EU-Strafzölle

Exportboom: Hybrid statt nur elektrisch

2 Min.

18.08.2025

Auf Elektroautos aus China sind EU-Zölle fällig, bei hybriden Antrieben nicht. 

Seit Einführung der EU-Strafzölle auf Elektroautos aus China verzeichnen Plug-in-Hybride (PHEV) aus dem Reich der Mitte einen dramatischen Exportboom nach Europa. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Daten des Marktforschungsunternehmens Dataforce berichtet, lieferten Hersteller wie BYD oder Lynk & Co im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 33.000 teilelektrische Fahrzeuge in die EU – ein Anstieg um 364 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

BYD allein verbuchte mit 20.000 PHEV-Zulassungen in der EU bereits mehr als dreimal so viele Verkäufe wie im gesamten Jahr 2024. Auch die zur Geely-Gruppe gehörende Marke Lynk & Co verzeichnete mit 4.000 EU-Zulassungen ihres Plug-in-Hybrid-SUVs »01« in nur sechs Monaten bereits zwei Drittel des Vorjahresgesamtergebnisses (6.000 Einheiten).

Während die EU-Kommission auf rein batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) aus China Strafzölle bis zu 45 Prozent erhebt – begründet mit vermeintlich unfairen chinesischen Subventionen – bleiben Plugin-Hybride vom Zollregime ausgenommen.

»Chinesische Hersteller haben ihre Vertriebstaktik angepasst und fokussieren sich nun auf zollfreie Modelle«, wird Charles Lester, E-Mobilitätsexperte bei Rho Motion in London, im Handelsblatt zitiert. Parallel baut die Branche zwar Produktionskapazitäten in Europa, doch der Hybrid-Export bietet eine schnelle Alternative. In Brüssel formiert sich bereits Widerstand: Grünen-Europaabgeordneter Michael Bloss fordert laut Bericht eine Ausweitung der Strafzölle auf PHEVs.

MK

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