Modelle wie der Porsche Cayenne sind von der Luxussteuer betroffen.
China hat die Schwelle für die Luxussteuer auf Automobile von bisher 1,3 Millionen Yuan (155.000 Euro) auf 900.000 Yuan (107.000 bis 115.000 Euro) gesenkt. Diese Maßnahme betrifft nicht nur Fahrzeuge mit Verbrennermotor, sondern erstmals auch Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge. Die Steuer in Höhe von zehn Prozent des Endverkaufspreises inklusive aller Sonderausstattungen wird zusätzlich zu eventuellen Importzöllen und Verbrauchssteuern fällig.
Für deutsche Premium-Hersteller wie Mercedes-Benz, BMW, Porsche und Audi bedeutet dies erhebliche Gewinneinbußen und strategische Herausforderungen, wie der Focus berichtet. Mercedes-Benz muss mit Einbußen bei der S-Klasse, dem EQS, der G-Klasse sowie Maybach- und AMG-Modellen rechnen. Porsche sieht sich beim Taycan, Panamera und Cayenne-Topmodellen mit steuerlichen Nachteilen konfrontiert. Bei BMW betreffen die Änderungen die 7er-Reihe inklusive des elektrischen i7, den X7 sowie diverse M-Modelle. Audi ist vergleichsweise wenig betroffen – lediglich der RS6 und der exklusiv für China gefertigte A8L Horch fallen unter die neue Regelung.
Die überraschende Ankündigung der Steueränderung nur 48 Stunden vor Inkrafttreten wird von Beobachtern als mögliche Vergeltung für die von der EU verhängten Importzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge interpretiert. Das chinesische Finanzministerium begründete die Maßnahme jedoch mit der Förderung eines »rationalen Konsums« – eine Umschreibung für die Drosselung von Luxusausgaben, heißt es.
Gleichzeitig stärkt die Regelung gezielt chinesische Hersteller. Nahezu alle Modelle von Herstellern wie BYD, Nio, Geely und Huawei liegen unter der neuen Schwelle und sind damit von der Luxussteuer ausgenommen.
MK