Wirtschaft

Energieintensive Industrie verliert Kapital

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16.10.2023
Energieintensive Industrie verliert Kapital

Das Kapital der deutschen Industrie nimmt immer weit ab, das betrifft vor allem die energieintensiven Branchen. Das zeigt Kurzbericht des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW). Insgesamt sei der Kapitalstock von der Jahrtausendwende bis ins Jahr 2021 um rund ein Fünftel geschrumpft. Und der Trend geht weiter: »Der Industriesektor und insbesondere die energieintensive Industrie (Papier, Chemie, Glas/Keramik sowie Metallerzeugung und -verarbeitung) steht dabei vor umfangreichen Transformationsherausforderungen. Neben dem in den nächsten Jahren ohnehin anfallenden regulären Reinvestitionsbedarf besteht die Notwendigkeit, dass die neuen Anlagen bereits heute klimaneutral sind oder sich auf CO2-neutrale Produktion umrüsten lassen«, heißt es. Grund sei das Klimaschutzgesetz und dem Ziel bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Zusätzlich stellten die »im internationalen Vergleich wettbewerbswidrigen hohen Energiekosten« ein weiteres Hemmnis für Investitionen dar.

Während in den Jahren zwischen der Wiedervereinigung und der Jahrtausendwende auch in den energieintensiven Industrien positive Wachstumsraten zu verzeichnen gewesen seien, sinke deren Kapitalstock seit 2001 ausnahmslos Jahr für Jahr. In den übrigen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes sei der Kapitalstock mit Ausnahme des Jahres 2005 sowie der Jahre der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 und 2010 stetig angestiegen. »Selbst in den Corona-Jahren 2020 und 2021 haben die nicht-energieintensiven Branchen ihren Kapitalstock weiter aufgebaut. Dieser Erfolg war insbesondere der Automobilindustrie zu verdanken«, analysieren die Autoren.

MK

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