Schätzungen zufolge entfallen monatlich 45 bis 50 Milliarden Euro auf Staatsanleihen, der Rest auf weitere Papiere wie Pfandbriefe. Die Notenbanken kaufen Anleihen aller Euroländer, bis auf Griechenland und Zypern, weil diese bereits vom Euro-Rettungsprogramm gestützt werden.
„Die EZB ist bereit zu tun, was immer nötig sein wird, den Euro zu erhalten – und glauben Sie mir, es wird ausreichend sein“, kommentierte EZB-Präsident Mario Draghi das Geschehen. Ihre herkömmlichen Mittel hat die Europäische Zentralbank bereits ausgereizt. So wurde der Leitzins auf 0,05 Prozent gesenkt. Das alles hat jedoch noch nicht gereicht, um die Konjunktur zu beflügeln. Wegen des Ölpreisverfalls ist auch die Inflationsrate im Euroraum im negativen Bereich.
Anfang des Jahres sind die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr jeweils gesunken. Die EZB will mit dem Geldankauf einer möglichen Deflation entgegenwirken. Der Wechselkurs gegenüber dem Dollar hat bereits nachgegeben, die zusätzliche Masse an Geld wirkt also bereits positiv. Doch Experten sind skeptisch. Wenn Investoren ihr Geld vermehrt in Aktien anlegen, weil andere Geldanlagen kaum noch etwas abwerfen, lässt das die Kurse steigen. Dadurch könnten Preisblasen entstehen, „und das könnte zu einem Problem für die Stabilität des Finanzsystems werden“, meint Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret.
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