Eine Vier-Tage-Woche steht bei der IG Metall derzeit nicht auf der Liste.
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage hat sich die IG Metall von ihrer bisherigen Forderung nach einer Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich distanziert. Die Vorsitzende der Gewerkschaft, Christiane Benner, erklärte gegenüber der Bild-Zeitung, dass dieses Modell derzeit nicht auf der gewerkschaftlichen Forderungsliste stehe. Dennoch betonte sie, dass dies die grundsätzliche Sinnhaftigkeit der Vier-Tage-Woche nicht in Frage stelle. Mit Blick auf die angespannte wirtschaftliche Situation in vielen Betrieben seien es momentan vor allem die Arbeitgeber, die Arbeitszeit reduzierten – allerdings auf Kosten der Beschäftigten.
Bereits im März hatte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) eine Studie veröffentlicht, in der 94 Prozent der befragten Unternehmen angaben, dass eine flächendeckende Einführung der Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich zu einem Rückgang der Wertschöpfung führen würde, heißt es in einem Bericht auf der Onlineplattform der »Tagesschau«. Zudem äußerten fast 70 Prozent der Unternehmen die Sorge, dass Aufgaben unerledigt blieben und Deutschland im internationalen Wettbewerb an Boden verliere.
Trotz dieser Bedenken zeigt eine aktuelle Umfrage der Bundeszentrale für politische Bildung ein anderes Bild aus Sicht der Beschäftigten: 81 Prozent der Vollzeitbeschäftigten in Deutschland wünschen sich demnach eine Vier-Tage-Woche bei reduzierter Wochenarbeitszeit. Allerdings wären nur acht Prozent bereit, dafür auch finanzielle Einbußen in Kauf zu nehmen.
MK