Wirtschaft

Inflation zieht wieder an

Während Löhne steigen, sinkt die Kauflaune

2 Min.

29.08.2025

Die Deutschen geben weniger Geld aus.

Das Leben in Deutschland hat sich im August erneut spürbar verteuert. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Nach einer Inflationsrate von 2,0 Prozent in den beiden Vormonaten Juni und Juli bedeutet dies eine beschleunigte Teuerung.

Die Kerninflation, welche die Preisentwicklung ohne die volatilen Komponenten Energie und Nahrungsmittel abbildet, verharrte im August unverändert bei 2,7 Prozent. Bei den Lebensmitteln mussten Verbraucher laut Tagesschau durchschnittlich 2,5 Prozent mehr bezahlen als im August des Vorjahres. Im Juli hatte die Teuerung hier noch bei 2,2 Prozent gelegen; den Höchststand hatte sie im März mit 3,0 Prozent erreicht.

Energieprodukte waren im August nach vorläufigen Berechnungen dagegen 2,4 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Ebenfalls abgeschwächt hat sich die zuvor überdurchschnittlich hohe Inflation bei Dienstleistungen – etwa Gastronomiebesuche, Autoreparaturen oder Versicherungen. Allerdings stagnierte die Entwicklung hier auf hohem Niveau: Wie bereits im Juli lagen die Dienstleistungspreise 3,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Ein wesentlicher Treiber dieser Preisentwicklung sind gestiegene Lohnkosten.

Einkommen gestiegen – Konsumlaune gesunken

Immerhin verfügen viele Beschäftigte inzwischen auch über höhere Einkommen: Im zweiten Quartal 2024 stiegen die Löhne laut Statistischem Bundesamt um 4,1 Prozent und damit stärker als die Verbraucherpreise. Daraus ergibt sich eine Reallohnsteigerung von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Dennoch startete der deutsche Einzelhandel überraschend schwach in die zweite Jahreshälfte. Die Umsätze sanken im Juli kalender- und saisonbereinigt um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Inflationsbereinigt betrug der Rückgang sogar 1,5 Prozent. Besonders zurückhaltend griffen die Verbraucher bei Nahrungsmitteln und Online-Käufen zu: Der Umsatz mit Lebensmitteln ging real um 1,8 Prozent zurück, im Internet- und Versandhandel brach der Umsatz sogar um 3,8 Prozent ein.

MK

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