Dass im nächsten Abschwung, der jetzt begonnen hat, alle Dämme brechen und alle Hemmungen fallen würden, folgte aus der Interventionsspirale, in die sich Zentralbanken und hochverschuldete Staaten in kurzsichtiger und verantwortungsloser Weise begeben haben. Jetzt ist es so weit, und es wird schwerwiegende Folgen haben.
Diese Krise wird vermutlich sehr bedrohliche Ausmaße annehmen – und zwar unabhängig von der Pandemie. Denn die riesige Spekulationsblase der vergangenen Jahre ist mit einem noch nie dagewesenen Paukenschlag geplatzt. Die Folgen werden uns jahrelang beschäftigen. Wohin die Reise von hier aus gehen wird, hängt in großem Umfang von zukünftigen geld- und fiskalpolitischen Entscheidungen und deren Wirkungen und Nebenwirkungen ab.
Aufhalten lässt sich der Bereinigungsprozess, der auf eine Spekulationsblase folgt, nicht. Das haben zuletzt die Jahre 2007 bis 2009 gezeigt. Die Welt ist heute sehr viel höher überschuldet als damals. Jetzt werden neue Schulden in noch nie gesehenem Umfang dazukommen. In unserer am Montagabend, den 30. März erscheinenden Themenschwerpunkt-Ausgabe werden wir uns unter anderem mit Schuldenkrisen und dem politischen Umgang mit ihnen befassen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in den kommenden beiden Jahren eine oder sogar mehrere Schuldenkrisen erleben werden, ist sehr groß. Deshalb sollten Sie wissen, wie Regierungen in der Vergangenheit auf Schuldenkrisen reagiert haben und wie Sie jetzt die Weichen richtig stellen.
Obwohl die Aktienmärkte weltweit schon recht deutlich gefallen sind, befindet sich die fundamentale Bewertung des amerikanischen S&P 500 Index erst ungefähr auf dem Niveau, wo sie am Top des Jahres 2007 stand. Entsprechend groß ist das Risiko weiterer erheblicher Kursrückgänge.
Die Blase ist geplatzt, die Baisse hat begonnen. Auch an den Finanzmärkten stehen wir erst ganz am Anfang eines Bereinigungsprozesses, der Zeit in Anspruch nehmen wird. Im Durchschnitt dauert eine Aktienbaisse 19 Monate – jetzt sind seit dem Höchststand von DAX und S&P 500 gerade einmal 5 Wochen vergangen.
Ein ganz anderes Bild zeigt sich bei Gold. Hier hat lediglich eine Korrektur an die charttechnische Unterstützung der 200-Tage-Durchschnittslinie stattgefunden. Gold befindet sich erst in der Frühphase einer Hausse.
Quelle: StockCharts.com
Der Goldpreis befindet sich weiterhin in einem Aufwärtstrend und hat nur eine Korrektur an seine 200-Tage-Durchschnittslinie erfahren.
Die in den vergangenen Tagen erfolgten geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen sind rundum bullish für Gold. Im Unterschied dazu beginnen sich an den Aktien- und Unternehmensanleihenmärkten die Exzesse der vergangenen Jahre zu rächen.
Von Claus Vogt
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