Durch den stetig fallenden Ölpreis kamen viele Firmen, die mit der Ölindustrie in Verbindung stehen, ins Strauchen. Die Aktienkurse stürzten ab. Nun scheinen diese Zeiten aber vorbei und der Preis für den begehrten Rohstoff steigt wieder. „Anzeichen einer Verlangsamung der US-Produktion und geopolitische Sorgen über Saudi-Arabiens Militäreinsatz im Jemen haben die Preise steigen lassen“, berichtet Ole Hansen von der Saxo Bank.
Möglicherweise wird sich der Ölpreis auch längerfristig erholen. Auch wenn viele Faktoren wie die Politik der Ölkartelle sowie die Nachfrage nach dem Rohstoff schwer zu kalkulieren sind, ist am Ende entscheidend, zu welchen Kosten die Ölförderer produzieren. Das ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate können Öl aufgrund vergleichsweise niedrigerem technischen Aufwands günstig anbieten. Der Preis liegt teilweise bei nur 20 Dollar je Barrel Öl. Mittels Fracking produziert die US-Ölindustrie laut Experten der Großbank Unicredit für 75 Dollar pro Barrel. Für viele Unternehmen ist das nicht mehr rentabel, so dass einige Firmen bereits aufgehört haben, Öl zu produzieren. Auch in Kanada ist Öl teuer. Die Produktionskosten belaufen sich auf rund 80 Dollar je Barrel.
Die Zahlen zeigen: Für zahlreiche Unternehmen lohnt sich die Ölgewinnung finanziell nicht mehr. Dadurch wird sich das Überangebot an Öl mittelfristig in eine Ölknappheit wenden und damit die Preise weiter nach oben treiben, befürchten Experten. Einen wichtigen Faktor für den Ölpreis könnte der Iran darstellen. Wenn ein internationales Atomabkommen beschlossen wird, könnte der Westen die Sanktionen gegen das Land lockern. Dadurch würde der Iran wieder Öl ausführen können und die Märkte zusätzlich beliefern.
Die aktuellen Ölpreis-Entwicklungen können Anleger nutzen und in Zertifikate oder ETCs (Exchange Traded Commodities) auf gängige Ölsorten wie Brent oder WTI investieren. Darüber hinaus kann es lohnenswert sein, Geld in Aktien von Firmen zu stecken, die im Energiesektor angesiedelt sind. Dabei sollte man die Unternehmen aber genauer unter die Lupe nehmen.
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