Die Inflationsrate beträgt aktuell 10 Prozent, für Verbraucher beträgt sie gefühlt 34,2 Prozent, wie eine Studie der Internationalen Hochschule IU jetzt ergeben hat. »Wir nehmen Inflation immer dort wahr, wo wir Konsumausgaben haben«, wird Johannes Treu, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der IU, auf dem Onlineportal der »Berliner Zeitung« zitiert. »Wenn wir jedes Mal beim Einkaufen merken, dass der Warenkorb teurer wird, neigen wir dazu, die reale Steigerung im Gesamten zu überzeichnen.« Das könnte zu einer Preisspirale führen: Als Folge dieser Erwartungen könnten Unternehmen die Preise dann tatsächlich weiter erhöhen.
Laut Studie erwarten 86 Prozent der Frauen und 79 Prozent der Männer, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen im Oktober »viel höher« oder »höher« liegen als im Vormonat. Insgesamt machen sich 91,9 Prozent »etwas Sorgen« oder »große Sorgen« – 60 Prozent der Frauen und 48 Prozent der Männer machen sich »große Sorgen«. In der Studie ging es auch darum, wo die Menschen sparen. Vier von fünf Befragten schränken sich bei den Energiekosten ein, etwa ein Viertel beim Kauf neuer Haushaltsgegenstände sowie bei Reisen. »Am wenigsten gespart wird bei Alkohol, Bildung und Medien«, schreiben die Autoren der Studie. Für die Statistik wird ein repräsentativer Warenkorb mit gängigen Produkten über einen längeren Zeitraum ausgewertet, auch solche, die man nur selten oder auch nie kauft.
MK