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Ist KI im Arbeitsalltag überschätzt?

Studie enthüllt geringen Zeitgewinn

2 Min.

20.08.2025

Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Zeitgewinn durch KI niedriger ist als erwartet.

Die großflächig erwartete Produktivitätsrevolution durch Generative KI bleibt einer neuen Studie zufolge bisher aus. Laut einer Erhebung der Jobbörse Indeed beziffern etwa drei Viertel aller Erwerbstätigen ihren Zeitgewinn durch den Einsatz von Tools wie ChatGPT auf weniger als drei Stunden pro Woche. Lediglich acht Prozent der Befragten gewinnen mehr als sechs Stunden Zeit. »Die reine Verfügbarkeit von KI-Tools führt nicht automatisch zu den erwarteten Produktivitätssteigerungen“, wird Frank Hensgens, Geschäftsführer von Indeed Deutschland, auf der Onlineplattform von Capital zitiert.

Die Studie zeigt deutlich, dass der tatsächliche Nutzen der Technologie stark von der Unternehmenskultur abhängt. Demnach ist die Zeitersparnis umso höher, je offener sich die Beschäftigten über die neue Technologie austauschen. Genau hier liegt jedoch das Hauptproblem: Oft scheitert der notwendige Wissenstransfer. Als Gründe für ihre Zurückhaltung nannten die 501 Studienteilnehmer vor allem fehlende Zeit (31,5 Prozent). Ebenfalls signifikant sind taktische Motive: Jeweils ein Fünftel der Befragten gab an, den eigenen Wissensvorsprung nicht verlieren zu wollen oder zu fürchten, für die erzielten Effizienzgewinne mit zusätzlichen Aufgaben belohnt zu werden.

Diese Kommunikationsbarrieren werden durch eine oft mangelhafte KI-Kultur in den Unternehmen weiter verstärkt. Bei knapp zwei Dritteln der Unternehmen wird der Austausch über KI nicht aktiv gefördert, und bei gut elf Prozent steht die Führungsebene der Technologie sogar kritisch gegenüber. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass die gewonnene Zeit oft nicht im Sinne der Unternehmen genutzt wird. Nur etwa die Hälfte der Befragten investiert sie in kreative oder produktive Tätigkeiten.

 MK

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