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Lebensmittelpreise belasten immer mehr Haushalte

Einkauf wird zum finanziellen Druckpunkt

2 Min.

29.12.2025

Die steigenden Preise im Supermarkt setzen in Deutschland immer breitere Bevölkerungsschichten unter Druck. Laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa geben inzwischen rund 45 Prozent der Bevölkerung an, dass ihnen die hohen Kosten beim Lebensmitteleinkauf Probleme bereiten – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr, als noch 39 Prozent diese Belastung nannten. Die Entwicklung spiegelt eine spürbare Verteuerung des Alltags wider, die über bloße Preisstatistiken hinaus beim realen Einkaufserlebnis ankommt.

Seit Anfang der 2020er Jahre sind die Lebensmittelpreise in Deutschland kräftig gestiegen: Daten zeigen, dass Verbrauchsausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke teils über 30 Prozent höher liegen als noch vor wenigen Jahren – deutlich stärker als durchschnittliche Verbraucherpreise insgesamt. So sind etwa Kosten für Brot, frische Produkte und Fleisch im Vergleich zu Löhnen und Einkommen überproportional gewachsen, was gerade Haushalte mit geringerem Einkommen stark trifft.

Offizielle Inflationszahlen belegen: Trotz einer moderaten Gesamtinflation von etwa 2,3 Prozent im November 2025 setzte sich der Anstieg bei Lebensmittelpreisen fort, wenn auch etwas abgeschwächt, mit rund 1,2 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Verbraucherschützer warnen, dass die enormen Preissteigerungen nicht nur ein statistisches Phänomen, sondern eine reale Belastung für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen sind. Viele müssen beim Einkauf sparen, günstigere Alternativen wählen oder insgesamt ihre Ernährung umstellen – eine Entwicklung, die auch gesundheitliche und soziale Risiken birgt.

Parallel wächst der Druck auf Politik und Handel: Forderungen nach mehr Transparenz bei Preisgestaltung, stärkeren Verbraucherrechten im Supermarkt und politischen Maßnahmen zur Entlastung werden lauter. Gewerkschaften und Verbände fordern etwa Preisvergleiche, staatliche Eingriffe bei Grundnahrungsmitteln und eine bessere Kontrolle von Handelsketten, um Preisdruck und Margenerhöhungen zu begrenzen.

Während sich Verbrauchermeinungen und Statistiken ergänzen, zeigt sich eines klar: Selbst moderate Inflationsraten bei Lebensmitteln wirken bei vielen Haushalten direkt im Portemonnaie. Die tatsächliche Belastung hängt dabei nicht nur von Preisindizes ab, sondern von individuellen Einkaufsgewohnheiten, regionalen Preisunterschieden und dem Einkommen.

SK

 

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