Politik

DeepSeek soll aus App-Stores entfernt werden

Riemenschneider: Datenabflüsse nach China »äußerst kritisch«

2 Min.

14.07.2025

Deepseek soll gegen Datenschutzbestimmungen verstoßen. 

Die chinesische KI-Anwendung DeepSeek soll nach Wunsch der Bundesdatenschutzbeauftragten Louisa Specht-Riemenschneider in Deutschland aus den App-Stores entfernt werden. Grund dafür sind Verstöße gegen europäisches Recht. Sie erklärte gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe: »China hat kein Datenschutzniveau, das unserer Datenschutz-Grundverordnung entspricht.« Deshalb seien Datenabflüsse nach China »äußerst kritisch«.

Specht-Riemenschneider wollte jedoch nicht den Eindruck erwecken, dass Datenschutz Innovationen behindert. Sie betonte: »Datenschutz ist Vertrauensgarant. Das kann sogar ein Standortvorteil sein.« Allerdings sei die Unsicherheit im Markt, die durch unklare Digitalgesetze in Europa entsteht, ein echtes Hemmnis für Innovationen. Deshalb forderte sie eine besser abgestimmte Digitalgesetzgebung in Europa, die klare Regeln auch für den Datenschutz enthält.

Der auf quelloffenen Sprachmodellen basierende Chatbot aus China hat Anfang des Jahres die KI-Branche aufgerüttelt, da er vergleichbare oder sogar bessere Ergebnisse erzielte als bekannte Anbieter wie OpenAI, Google oder Meta. Zudem wurde berichtet, dass die Entwicklung von DeepSeek nur einen Bruchteil der Kosten gekostet hat, die beispielsweise bei ChatGPT investiert wurden.

Dennoch gibt es erhebliche Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit. Besonders im Fokus stehen die weitreichende Speicherung von Nutzerdaten, die Möglichkeit der Manipulation für kriminelle Zwecke und die Frage, inwieweit der chinesische Spionage- und Überwachungsapparat Zugriff auf die Daten hat.

Bereits mehrere Länder haben laut Tagesschau Maßnahmen gegen DeepSeek ergriffen: In Südkorea, Italien, Taiwan und Australien sind bereits Schritte eingeleitet worden. Die italienische Datenschutzbehörde prüft, ob die App gegen die DSGVO verstößt. Tschechien hat die Nutzung des chinesischen Chatbots in staatlichen Behörden und Institutionen verboten – das Verbot gilt für alle Produkte und Dienste des Entwicklers DeepSeek.

MK

Das könnte Sie auch interessieren:

Nach oben